Geschichte - Von der Gründung bis heute

Nach den Kriegsjahren entschlossen sich 1950 ein paar junge Rarner, den Eishockey-Club Raron zu gründen. Zum ersten Präsidenten wurde der Turtiger Hermann Bregy gewählt. Im “Bärgeyi”, am heutigen Standort, wurde dem jungen Verein im Turtig ein Waldstück mit viel Geröll zur Verfügung gestellt. Mit grossem Enthusiasmus und viel Fronarbeit machten sich die jungen Leute daran, diesen Wald zu roden, vom Geröll zu befreien und den Platz einigermassen auszuebnen. So konnte zu Beginn der Winters auf dieser Naturunterlage auch Eis gemacht werden. Grosse Anstrengungen waren dazu erforderlich, obwohl der Standort der Natureisbahn, welche damals noch längs dem Rhonetal angelegt war, auf der Schattenseite im Turtig wegen der fehlenden Sonneneinstrahlung von November bis Februar ideal war. Nun konnte mit dem Hockeyspielen begonnen werden. Die Ausrüstung zu diesen Pionierzeiten bestand noch in Aufschraub-Schlittschuhen und selbst angefertigten Stöcken, wobei verständlicherweise allerlei verschiedene Modelle dabei herausschauten. Aber es wurde Hockey gespielt und das zählte.

1.Mannschaft 1953
hinten von links:
König Otto, Bregy Hermann, Bumann Hermann, Troger Peter, Troger Anton, Fux Kurt, Troger Moritz, Bregy Erich, Imboden Peter, Imboden Herbert, Burgener Roman

vorne von links:
Werlen Fritz, Zurbriggen Bruno, Burgener Leo, Imboden Armand, Roten Emil, Troger Ernst

Erstmals nahm der junge Verein mit einer Mannschaft im Jahre 1953 an einer Meisterschaft teil, und zwar in den Farben Blau-Weiss. In dieser Zeit konnte auch der zur Verfügung gestellte Boden käuflich erworben werden. Dass dies auf den Namen von drei Mitgliedern und nicht auf den Namen des EHC Raron erfolgte, gehört zu den Episoden der Frühzeit des Vereins. Der Bodenpreis belief sich auf Fr. 1.10 pro m2. Bisher wurde noch ohne hohe Banden auf der Natureisbahn gespielt. Erst 1955 wurden normale Banden plaziert. In der Folge entwickelte sich der Klub und konnte die Anfangsschwierigkeiten eines Jungvereins überwinden. Im Jahre 1957 konnte erstmals unter Licht gespielt werden. In der Saison 1964/65 stellten sich auch die sportlichen Erfolge so richtig ein. Die erste Mannschaft verpasste den Aufstieg in die 1.Liga nur ganz knapp, gewann aber den Walliser Cup und auch den “Atelier Moderne”-Cup in Visp. Die 2.Mannschaft, die erstmals an einer Meisterschaft teilnahm, erreichte den guten 3.Rang. Auch in der Saison 1966/67 erreichte die 1.Mannschaft hervorragende Resultate und beendete die Meisterschaft auf dem 2.Rang. Endlich konnte auch der Boden definitiv auf den EHC Raron übertragen werden. In allen Jahren war die Fronarbeit der Clubmitglieder immer wieder gefragt und dank grossem Einsatz einer kleinen Kerngruppe konnte die Natureisbahn jedes Jahr wieder spielbereit gemacht werden. Der Aufwand war aber jeweils riesengross. Oft gefroren die Wasserschläuche über Nacht und mussten danach in mühseliger Arbeit im Lonzakanal wieder aufgetaut werden. Auch der Fön spielte immer wieder den Spielverderber und das mühsam aufbereitete Eis schmolz regelrecht dahin. Bis die Unebenheiten des Platzes beim “Eyi” bei Winterbeginn mit Eis bedeckt waren, vergingen oft viele Tage. Erst danach konnte so richtig gespritzt und Natureis produziert werden. Es kam auch vor, dass mitten im Spiel das Licht ausfiel – die Tücken der Technik führten damals zu zahlreichen Zwischenfällen, die aber mehr oder weniger mit Humor zur Kenntnis genommen wurden. Allmählich befasste man sich mit dem Gedanken, den Platz im Sommer für den aufkommenden Tennissport zu nutzen und eine dementsprechende Unterlage bereitzustellen. Vorerst aber wurde 1978 eine neue, moderne Lichtanlage errichtet und neue Banden erstellt. Als im Jahre 1981 der gesamte Hockeyplatz aber vom Laubbach komplett mit Geröll überschwemmt wurde, stand der Verein praktisch vor dem Nichts. Durch viel Intitiative und Fronarbeit, wieder einmal, wurde aber die Gelegenheit ergriffen um den Platz nach der Räumung zu plafonieren und asphaltieren. Der Platz konnte nach der Wintersaison jetzt auch als Tennisanlage genutzt werden. In den Folgejahren wurden auch die Umkleidekabinen neu gebaut, womit einem grossen Bedürfnis entsprochen wurde.
Plafonierung des “Hockeyplatzes” nach Überschwemmung durch den Laubbach

Blick auf die Spielerbank 1981

Spielszene aus der Saison 1981/1982

1985 wurde ein spezieller Tennisbelag auf den Asphalt aufgezogen und die Anlage gewann an Attraktivität. Die Einrichtungen wurden weiter modernisiert und die Lichtmasten ersetzt. In Fronarbeit und dank der grossartigen Unterstützung des einheimischen Gewerbes konnte 1989 auch das neue Klubhaus gebaut und eingeweiht werden. Nach diesen grossen Investitionen, der Anschaffung einer Eismaschine und der Installation von Kunststoffbanden, welche die Gemeinde Wallisellen den Rarnern schenkte, gönnte man sich eine kleine Ruhepause.

Nachwuchsteam Saison 1982/1983
hinten von links:
Werlen Xaver (Trainer), Bregy Alexander, Zurbriggen Jean-Claude, Bregy Philippe, Imboden Manfred, Salzgeber Egon, Kalbermatten Jörg, Bellwald Norbert, Salzgeber Igor, Burgener Charly (Trainer)

vorne vorne von links:
Imboden Jörg, Stoffel Christian, Weissen Mario, Heinzen Stefan, Salzmann Jean-Claude, Oberhauser Moritz, Troger Rochus, Jeiziner Georges

Raron II in der Saison 1983/1984

Seniorenteam 1990

In den 90-ziger Jahren stand der Klub am Scheideweg. Die immer milder werdenden Winter bereiteten dem Verein grosse Probleme. Von einem geregelten Eisbahnbetrieb konnte man mit der Naturbahn nicht mehr sprechen und das Eis musste im Verlaufe einer Eishockeysysaison mehrmals von Grund auf neu aufbereitet werden. Dies immer wieder aufgrund von warmen Witterungseinbrüchen und dem Fön. Der Verein entschied sich darum zur Vorwärtsstrategie. Kurz vor dem 50-Jahr Jubiläum im Jahre 2000 wurde 1997 mit dem Bau der Kunsteisbahn Raron ein weiteres Stück Klubgeschichte geschrieben.

Bau der Kunsteisbahn Raron 1997

Nebst Kunsteisbahn wurde auch das Klubhaus vergrössert und es entstand die heutige Buvette. Und mit dieser Kunsteisbahn und einer auf wiederum 4 Monate verlängerten Eissaison kam auch der Sport wieder so richtig ins Rollen. Die Anstrengungen des Vereins blieben nicht unbemerkt und so konnte man 1998 den Panathlon-Preis als “Verein des Jahres” entgegen nehmen.

Ehrung 1998 durch den Panathlon-Club Oberwallis zum “Verein des Jahres”

Die 1. Mannschaft, inzwischen bis in die 4.Liga abgestiegen, schaffte den Aufstieg in die 3.Liga. Die Nachwuchsförderung boomte. Da andere Klubs wie Leukergrund oder Turtmann auf deren Natureisbahnen praktischen keinen Eisbetrieb mehr sicherstellen konnten, bekam die Nachwuchsabteilung in Raron einen Zulauf aus der ganzen Region. So zählte man zwischenzeitlich über 60 Kinder in der eigenen Eislaufschule, sowie über 80 Nachwuchs-Eishockeyspieler und konnte somit auf jeder Nachwuchsstufe ein Meisterschaftsteam stellen.
1998: Aufstieg der 1.Mannschaft in die 3.Liga
Der Hockeyplatz wurde zu einem richtigen Treffpunkt für Jung und Alt. Im Jahre 2003 wurde die Kunsteisbahn in einer Schülerumfrage zur beliebtesten Kinderoase in Raron gewählt.
2003: Bewertung der öffentlichen Plätze durch die Schulkinder von Raron
Die Kunsteisbahn konnte damals, im 1997, aber nur darum vom Klub erstellt resp. finanziert werden, weil es sich um das kostengünstigste System handelte, welches zudem weiterhin einen Tennisbetrieb ermöglichte. Das Kühlsystem bestand aus Kunststoffrohren eingebettet in Plastikwaben, eingesandet und mit einem Tennisteppichbelag überdeckt. Über die Jahre sollte sich herausstellen, dass dieses System sehr leck-anfällig und die Kühlleistung beschränkt war. Darum entschied sich der Verein ein weiteres Mal, eine grosse Investition zu tätigen. Im Jahre 2006 wurde das Kühlsystem durch eine hochwertige Beton-Kühlplatte ersetzt.
Erneuerung der Kühlplatte und Banden im Jahre 2006
Mit grossem Engagement, viel Fronarbeit und einer abermals grossartigen Unterstützung des einheimischen Gewerbes wurde die heutige Anlage errichtet. Nebst Kühlplatte montierte der EHC auch “neue” Banden. Diese konnten Jahre zuvor sehr günstig von der Eishalle des HC Ajoie erworben und im Militärstollen im Goler eingelagert werden. Das rückläufige Tennis wich nun definitiv von der Anlage. Der damalige TC Turtig zügelte in Dorf und die beiden Tennisvereine fusionierten. Die sportlichen Leistungen verbesserten sich auch mit der Infrastruktur und so schaffte die 1.Mannschaft in der ersten Saison mit neuer Unterlage gleich auch den Aufstieg in die 2.Liga.

Aufstiegsteam in die 2.Liga Saison 2006/2007
hinten von Links:
Imhof Stefan, Theler Juri, Prediger Detlef, Schmid Flavio, Anthamatten Carlo, Lorenz Sandro, Wyden Stefan, Brux Frank (Trainer), Julen Gerd, Burgener Jean-Michel, Burgener Armand (Präsident)

vorne von Links:
Truffer Kilian, Lorenz Fredy, Bodenmüller Stefan, Taccoz Gabriel, Arnold Robert, Schmid Yannick, Bregy Sebastian, Brantschen Beat, Bregy Florian

In den Folgejahren konnte das Raumangebot durch den Kauf von Containern weiter verbessert werden. Das Interesse am Eislaufen und der Kunsteisbahn Raron blieb ungebrochen gross. Die Kunsteisbahn Raron war praktisch immer ausgebucht und wurde auch von den Schulklassen von Raron, St.German und Niedergesteln regelmässig für deren Turnunterricht benutzt. Die Saisondauer von ursprünglich 4 Monaten aus dem Jahre 1997 konnte aber nicht mehr gehalten werden. Trotz maximaler Leistungen der Kühlaggregate schrumpfte die Saisondauer in den vergangenen Jahren weiter bis auf 3 Monate Eisbetrieb. Damit erreichte man mittels Kunsteisbahnbetrieb dieselbe Saisondauer wie 50 Jahre zuvor noch mit einem Natureisbahnbetrieb! Die Energiekosten pro Saison variierten in den vergangenen Jahren, je nachdem wie hart die Winter waren, zwischen Fr. 30’000.- und 50’000.-. Der EHC Raron stand wieder einmal vor einer Existenzfrage und musste sich zwangsläufig mit dem Bau einer Eishalle beschäftigen.
Nach jahrelangen, erfolglosen Anläufen wurde 2015 das finale Projekt Eishalle in Angriff genommen. Mit der Gründung der EHC Raron Betriebs-AG wurden die nötigen Strukturen geschaffen, um einen unabhängigen Eisbahnbetrieb zu führen und es dem Verein endlich zu ermöglichen, sich fortan auf sein Kerngeschäft, den Eishockeysport, zu konzentrieren.

Mit der Eröffnung der Raiffeisen Arena Raron im Januar 2019 brach ein neues Zeitalter für den EHC Raron an. Eine Eissaison dauerte jetzt 8 Monate und Trainings wie Matches konnten immer planungsgemäss durchgeführt werden. Das wirkte sich positiv auf die Rekrutierung und sportliche Entwicklung aus. Am 12.März 2024 wurde der EHC Raron Westschweizer Meister und stieg damit erstmals in seiner Geschichte in die 1.Liga auf! Das Team war in dieser Saison nicht mehr zu stoppen und errang in den anschliessenden Finalspielen gegen die beiden Siegerteams der anderen Regionen sogar noch den Schweizer Meistertitel der 2.Liga !

2.Liga Schweizermeister und Aufstiegsteam in die 1.Liga Saison 2023/2024
unten von Links:
Martig Samuel, Imboden Janis, Jäger Manuel, Cifelli Matthias, Millius Iwan, Wyer Flavien, Schmid Jeremia, Dubach Silvano, Andenmatten Tobias, Kalbermatten Fabian, Bregy Marc, Zurbriggen Alessio

hinten von Links:
Burgener Armand, Zurbriggen Ralph, Moren Kevin, Pianzola Ralph, Schmid Flavio, Schmid Loris, Schmid Kai, Sakota Loris, Burgener Sandro, Ritz Maurice, Zenhäusern Niklas, Wyssen Nicolas, Aegerter Bruno (Trainer), Andenmatten Michaela (Betreuerin)

Gründungsmitglieder EHC Raron

Bumann Hermann
Bregy René
Bregy Erich
Bregy Ernst
Bregy Werner
Bregy Hermann
Burgener Roman
Imboden Armand
Imboden Peter
Imboden Oskar
Imboden Siegfried
Troger Walter
Troger Moritz
Troger Emil
Troger Ernst
Werlen Fritz
Troger Peter

Ehrenmitglieder

Werlen Hermann
Salzgeber Bert
Salzgeber Franz
Burgener Armand

Die Präsidenten von der Gründung bis heute

1950 – 1958   Bregy Hermann
1958 – 1959   Fuchs Kurt
1959 – 1961   Bregy Hermann
1961 – 1963   Troger Anton
1963 – 1976   Troger Ernst
1976 – 1981   Bregy Rolf
1981 – 1987   Salzgeber Norbert
1987 – 1991   Nat Roger

1991 – 1993   Burgener Armand
1993 – 1994   Imboden Cornelius
1994 – 2017   Burgener Armand
2017 – 2022   Weissen Alain und Burgener Armand
2022 –               Bregy Werner